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„Winter-Blues“ Gedanken von GKK-Präsident Lars Reiße

Nun sitze ich hier und mache mir Gedanken über all die Dinge, die so um mich herum passieren. Ich bin so entnervt, deprimiert und ausgelaugt, dass ich manchmal meine, ich funktioniere nur noch automatisiert, also den Instinkten folgend. Teilweise macht es mich auch richtig wütend und traurig zugleich, besonders wenn ich das eine um das andere Mal etwas sehe, höre oder lese wie sich die Welt in der wir leben so entwickelt. Sich dann wieder aus dieser inneren, emotionalen Schockstarre zu lösen, wird für mich immer schwieriger. Menschen rennen Menschen hinterher, egal in welche Richtung. Ohne zu hinterfragen, ohne zu denken und besonders ohne eine eigene Meinung. Dann mach ich mir Gedanken über die Welt die ich kannte, in der ich lebte und die ich wiederhaben will. Gibt es sie noch oder ist sie einfach nur verrückt geworden diese Welt?

Corona – nicht Corona, wann kommt der Impfstoff und niemand den ich dazu gesprochen habe will sich impfen lassen. Querdenker – nicht Querdenker, jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung aber wer wirren Menschen folgt und mit Rechten marschiert, brauch sich über nichts wundern. Lockdown – nicht Lockdown, war es schon längst überfällig und geht er weit genug oder bekommen wir im Januar wieder einmal gesagt (gefühlt zum 100 Mal) es bedarf noch „EINER“ Kraftanstrengung aller. Gefährder – nicht Gefährder und jeden Tag stirbt ein unschuldiger Mensch, so mein Eindruck.

Was für verrückte Gedanken und Eindrücke einem in letzter Zeit in den Sinn kommen, kein Wunder das man damit langsam aber sicher überfordert wird. Doch ist es eine Zeit in der man auch alles Andere in Frage stellen kann, sollte, muss. Was für ein Leben möchte ich denn leben und ist das Leben das ich lebe eben das Leben das ich auch leben möchte? Dabei spielt es ja keine Rolle ob beruflich oder privat. Es ist Winter-Blues da kommt alles auf den Prüfstand, zumindest emotional und vielleicht aber auch nur in Gedanken. Sind die Zwänge denen jeder von uns jeden Tag unterworfen wird denn eigene, auferlegte Zwänge oder sind sie aufdiktiert. Und mit welchen kann ich leben und mit welchen vielleicht auch nicht oder zumindest nicht ohne mein eigenes ICH in Frage zu stellen.

Und nun sitze ich hier und mach mir Gedanken über all die Dinge. Ich überdenke, hinterfrage und lege mir für mich Strategien zurecht. Wenn die Eindrücke zuviele werden und einen der tägliche Wahnsinn dieser Welt förmlich versucht zu überfluten, bedarf es Möglichkeiten das auszuhalten. Ja diese Möglichkeiten und Strategien gibt es. Wenn du gedanklich den obersten roten Ziegelstein in die Decke der Steinkuppel einfügst, in der du sitzt, wird es still, es wird dunkel und alles was auf dich einströmt prallt an dieser roten Ziegelsteinkuppel ab. Das funktioniert immer und in jeder Lebenslage und egal worum es gerade geht oder zu was man gerade Abstand braucht. Aber das ist ja eigentlich schon Plan B, für die ganz besonderen Lebenseinflüsse, denen man etwas entgegensetzen muss, ohne dass man tatsächlich an den Umständen oder Situationen etwas ändern kann.

Doch wir können noch viel mehr tun. Wir können Vertrauen, auf Familie, auf Freundschaft und die Gemeinschaft in der wir leben. Wir können versuchen für einander da zu sein und uns gegenseitig stützen und unterstützen. Wir können schreiben und uns Videos zusenden um im Kontakt zu bleiben. Wir können noch immer miteinander lachen und uns über die gleichen Dinge amüsieren. Wir können aber bei allen technischen Möglichkeiten eines tun, wir könnten auch einmal das Telefon in die Hand nehmen und einfach mal anrufen. Und sei es nur um einmal wieder die Stimme von Freunden und Familie zu hören. Gerade jetzt bei allem was um uns herum passiert, ist es umso wichtiger aufeinander acht zu geben. All die Dinge die jeden Tag auf uns einprasseln, all die Nöte und Ängste die einen beschäftigen, lassen sich miteinander viel besser bewältigen.

Und nun sitze ich hier und denke über meinen persönlichen Winter-Blues nach, überlegend ob ich den Text den ich gerade geschrieben habe überhaupt veröffentlichen sollte. Die Tage werden noch dunkler bevor sie wieder heller werden und ich bitte euch, passt aufeinander und auf euch selbst auf. Macht euch Gedanken, hinterfragt und bildet euch eure eigene Meinung. Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass diese eine Welt in der wir leben, wieder die Welt wird wie wir sie kennen und lieben. Und sei es auch nur durch das Tragen eines kleinen Stückchen Stoff im Gesicht.

 

Ich wünsche euch eine besinnliche Weihnachtszeit sowie ein gesundes neues Jahr 2021 und ich hoffe wir haben die Möglichkeit uns bald wieder zu sehen.

Euer Präsident der Gemeinschaft Kasseler Karnevalgesellschaften e.V.

#zusammensindwirstark, #kasselhältzusammen, #dieregionhältzusammen, #offenfürvielfalt, #andersaberauchkarneval

 

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