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Weihnachtsimpuls von Ehrensenator Pfarrer Dirk Stoll: „Ein Mariechen ist das einsamste Wesen auf der Bühne“

Ein Mariechen ist das einsamste Wesen auf der Bühne

Eine Feststellung, die uns unser verstorbener Ehrenvizepräsident Werner Reiße ins karnevalistische Stammbuch geschrieben hat.

Ein Mariechen ist das einsamste Wesen.

Einsamkeit ist auch eine Erfahrung, die viele von uns dieses Jahr machen mussten: Denn vieles von dem, was wir gerne machen, ist nicht möglich gewesen – und wird auch einige länger nicht möglich sein. So sind wir alle ein bißchen „Mariechen“.

Ein Mariechen ist das einsamste Wesen.

So auch jenes „Mariechen“, welche die Botschaft des Engels empfängt, dass sie diejenige sein wird, die Gottes Sohn zur Welt bringt. Eine bestürzende Ankündigung. Mehr als ein „Woll’m ‘n roilosse?“

Ganz auf sich gestellt ist sie nun – in ganz herausgehobener Position: Bühne frei für Maria.

Sie muss nun alles mit sich selbst abmachen, aller Augen schauen auf sie.

Ein Mariechen ist das einsamste Wesen.

Einsamkeit kann Angst machen: Schließlich sind wir ja niemals ganz Einzelkämpfer, sondern soziale Wesen. Wir brauchen die Anderen. Und wenn die nicht da sind, dann: „Gute Nacht!“

Angst: Angst vor einem möglichen Sturz, Angst vor einem Stolpern, ja auch Angst davor, dass der Applaus ausbleibt – allein schon deshalb, weil keiner da ist.

Doch auch da die Zusage des Engels: Fürchte dich nicht!

Fürchte dich nicht! Weder vor dem einsamen Dasein auf der Bühne noch vor dem einsamen Weihnachtsfest oder der so anderen Session.

Fürchte dich nicht, du hast Gnade bei Gott gefunden!

Diese Gnade gilt nicht nur Maria, nicht nur einem einsamen „Mariechen“, sondern jeder und jedem von uns – auch in diesen Zeiten.

Fürchte dich nicht, spricht Gott der Herr,

nehmt Einsamkeit nicht allzu schwer,

denn stets seid ihr der Gnade voll.

Gesegnet‘ Weihnacht‘ wünscht Dirk Stoll.

 

(Foto: Kerstin Leitschuh)

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