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Kasseler Narren starten traditionell

Mit der traditionellen „Prinzenproklamation“ wurde nicht nur die Session 2022/2023 der in Vereinen organisierten Kasseler Karnevalisten eröffnet, sondern auch das neue Prinzenpaar in sein Amt eingeführt. Das darauffolgende zweitstündige Programm war geprägt von Freude über das Wiedersehen nach Coronapause. Aber es gab auch nachdenkliche Töne.

Lars Reiße begrüßte als Präsident der „Gemeinschaft Kasseler Karnevalgesellschaften“ (GKK). Er danke vor allen Dingen für die Ausdauer und Kreativität während der Pandemie. Denn was viele nicht wissen, besonders die Kinder und Jugendlichen in Garten und als Solotanzende trainieren das ganze Jahr ihren Tanzsport. Manche sogar mehrmals wöchentlich. Das Ziel war immer, wieder gemeinsam zu feiern. Und so konnte Vizepräsident Thomas Minkler in seinem Prolog genannten Vorwort zur närrischen Sitzung im gut besuchten Philipp-Scheidemann-Haus vor allen Dingen Abordnungen anderer Vereine aus Stadt- und Landkreis begrüßen. Es war so etwas wie eine Wiedersehensfeier von Menschen, die sich auf ihre Weise ehrenamtlich für Traditionspflege und Feierkultur in Nordhessen engagieren. Dass es dabei im Karneval gar nicht immer so lustig zugeht und er viel mit Tradition zu tun hat, verriet schon ein Blick auf das von Protokollchefin Jacqueline Butzmann zusammengestellte Programm. Traditionen, die höfisches und politisches Treiben aller Zeiten imitieren und karikieren wollen. Der „Protokollarischer Teil“ wurde unter den Klängen der „Eventband Only 4you“ mit der „Einholung des Prinzenpaares der Session 2022/2023 durch den Präsidenten der GKK“ fortgesetzt. „Prinz Benno I. und Prinzessin Andrea“ erhielten Amtskette und Zepter. Begleitet wurden sie von den und der Vereine „Pääreschwänze“, „Süd-Meinser, „FuWi“ und der Kasseler Stadtgarde der „Herkulaner“. Vereinsnamen mit langer Tradition, die immer auch Bezug zu ihrer Herkunft aus Kasseler Stadtteilen verraten. Jetzt also regieren die Narren und deshalb durfte Oberbürgermeister Christian Geselle erst nach dem Prinzenpaar seine Worte an das „närrische Volk“ richten. Der „Kasseler Till“ (Britta Rose) hielt den närrischen Spiegel bei kommunalpolitischen Themen vor und versprühte auch Optimismus, damit „in allen Krisen Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist“.

Dann folgte das Unterhaltungsprogramm. Und hier zeigten vor allen Tänzerinnen und Tänzer, dass sie fleißig trainiert hatten. Den fulminanten Start legte die gemischte Garde der „KG TSC Herkules“ hin, die nicht nur mit hohen Luftsprüngen begeisterten. Aus diesem Verein zeigte auch Julia Hansmann ihr Können als Solotänzerin. Ebenso wie Tanzmajor Tarek Zündel. Beide gehören zu den Besten im Bereich karnevalistischer Tanzsport. Dass bei den Herkulanern auch gesungen wird, bewiesen die „Meistersinger“. Die „KG TSG Südmeinser“ steuerte mit einem Jugend-Marschtanz den Beitrag der Jüngsten an diesem Abend bei. Die Gesangsgruppe „Die Wölfe“, Tanzmariechen Sarah Schmidtke und der Marschtanz aus der Altersgruppe „Ü15“ setzen ein kraftvolles Zeichen, wie begeisternd Karneval in den Reihen der „KG Fuldatal-Die Windbiedel“ befeiert wird. Ebenfalls aus diesem Verein kam auch der Redebeitrag von Nina Waßmuth und ihres Vaters Thomas Minkler. Der Rollenkonflikt zwischen Mann und Frau wurde dabei aufs Korn genommen. Das wirkt zwar etwas aus der Zeit gefallen, paßt aber zu Vizepräsident Thomas Minkler, für seine humoristisch-traditionelle Ablehung von Frauen im Elferrat bekannt ist und zugleich dadurch vielfältige Angriffspunkte für humoristische Zeitenhiebe bietet.

Von den „Pääreschwänzen“, Kassels ältester noch aktiver Karnevalgesellschaft, war ein flotter Marschtanz zu sehen, Janice Schwenck begeisterte als Tanzmariechen. Und natürlich durfte auch „Der Fullefischer“, alias Marcus Leitschuh in seiner Paraderolle nicht fehlen. Ob der sich am Grimmplatz bald von Fichte zu Fichte schwinge „Stadttarzan Nolda“, der für „Netflix“ geeignete interne SPD-Streit oder Verkehrsversuche. Er teilte in alle Richtungen aus und lieferte zur documenta, Krieg und Corona auch nachdenkliche Töne. Der Startpunkt ist gesetzt. Jetzt geht es in den Vereinen weiter, so GKK-Vizepräsident Klaus Bruchhäuser. Dort haben dann auch die beliebten Schautänze ihre Uraufführung, denn alle neue einstudierten Höhepunkte der kommenden Monate sollten an diesem Abend noch nicht zu sehen sein. Der Abend machte aber Neugier auf mehr. Das freut auch GKK-Kassenchefin Sonja Mattis. Denn Ehrenamt lebt auch davon, dass die Aktivitäten finanziert werden können. Deshalb hoffen jetzt alle Vereine auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Alle Termine unter 

Hier gibt es zahlreiche Fotos ( (c) Thomas Wirth ) von der Veranstaltung: https://thomas-wirth.de/kasseler-karneval-hat-neues-prinzenpaar/

 

 

Pressespiegel zu dieser Veranstaltung:

https://thomas-wirth.de/kasseler-karneval-hat-neues-prinzenpaar/

Die folgenden Fotos sind von Marcus Leitschuh / GKK.

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