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Als Rathaussturm wird die in Kassel am Karnevalssamstag stattfindende symbolische Besetzung des Rathauses durch das Prinzenpaar und die Narren bezeichnet, die insbesondere im ehemals preußischen Rheinland, aber auch anderswo in Deutschland Brauch ist. Der Bürgermeister wird „gezwungen“, den Rathausschlüssel an die Narren zu übergeben und damit die gewohnte Ordnung während der „Fünften Jahreszeit“ außer Kraft zu setzen. Am Aschermittwoch ist dann „alles vorbei“. Der Schlüssel wird in Kassel traditionell allerdings erst bei einer späteren Veranstaltung zurückgegeben. In früheren Jahren kam das Prinzenpaar mit einem Sonderzug am Hauptbahnhof an, wo die Narren bereits warteten. Dann führte der Weg durch die Innenstadt zum Rathaus. Hier erwarteten der Magistrat mit Stadtverordneten den Ansturm der närrischen Scharen. Noch nie hat die Mauer aus Papier und die „Kasseler Stadtgarde“ es vermocht, dem Ansturm stand zu halten. Nach erfolgter Kapitulation und Übergabe des Stadtschlüssels an die regierenden Tollitäten, feiern die Narren im Bürgersaal.